KOENIGmuseum Landshut, 13. Mai – 7. Oktober 2023
Das Schaffen von Fritz Koenig in unterschiedlichen Zusammenhängen zu beleuchten, seinen Dialog mit Zeitgenossen und ebenso auch mit heute arbeitenden Künstlern wiederzugeben – darin besteht eine der wichtigen Aufgaben der Fritz-und-Maria-Koenig-Stiftung und insbesondere auch des KOENIGmuseum.
So lag dies der Präsentation „SAMMLERAUGE – Das Subjektive zum Prinzip gemacht“ im Jahr 2022 zugrunde und wird nun aktuell mit der Ausstellung „IM AUSTAUSCH – Fritz Koenig und seine Kreise“ mit einem wichtigen neu recherchierten und kuratiertem Akzent versehen. Den Ausgangspunkt hierfür bildet Koenigs eigene, feinsinnig zusammengetragene Sammlung von Werken seiner Künstlerfreunde, eine durchaus eigenständige und sehr spezifische Auswahl, die in dieser Form noch nie gezeigt wurde. Sie bietet sowohl einen neuen Blick auf das Werk von Fritz Koenig wie zugleich auch die Arbeiten dieser Künstler einer wichtigen Schaffensperiode der Moderne aufschlussreich sind.
Eine weitere wichtige Grundlage für das entwickelte kuratorische Konzept dieser Ausstellung bildet die in großen Teilen erhaltene Korrespondenz, die sich heute im Archiv der Fritz-undMaria-Koenig-Stiftung im KOENIGmuseum befindet.
Fritz Koenig schätzte und pflegte den Austausch mit seinem künstlerischen Umfeld, der über sieben Jahrzehnte hinweg unterschiedliche Zirkel entstehen ließ, die sich auch wechselseitig befruchteten. Aus diesen Freundschaftskreisen vermochte es Koenig, für sich selbst immer wieder neue Schnittstellen zu entwickeln und gleichzeitig seine ausgeprägte Individualität zu behalten. In der heutigen Terminologie würde man von einem Netzwerk sprechen, in dessen Mittelpunkt Fritz Koenig selber stand.
Von 1948-1953 studierte Fritz Koenig an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Anton Hiller und stand dadurch auch in Kontakt mit dem Landshuter Künstler Willi Geiger. Zu dieser Zeit war Koenig bereits mit dem italienischen Bildhauer Marino Marini befreundet, in dessen Schaffen das Pferd ebenfalls eine große Rolle spielt und der ihn auch auf dem Ganslberg besuchte.
1958 nahm Koenig an der Biennale in Venedig teil, 1959 und 1964 an der Documenta in Kassel. In dieser Zeit knüpfte er Freundschaften mit Künstlerkollegen, unter ihnen Horst Antes, Eduardo Chillida, Karl Fred Dahmen, Rupprecht Geiger, Alf Lechner, Heinz Mack, Emil Schumacher und Fritz Winter.
Bei all seinen überregionalen und internationalen Verbindungen ist Fitz Koenig auch immer ein Landshuter geblieben. Er war sehr am Kunstgeschehen in seiner Heimatstadt interessiert und beteiligte sich mit großer Leidenschaft daran. Zu seinen guten Freunden und
Weggefährten hier zählten Peter Gehring, Blasius Gerg, Franz Högner, Hugo Högner, Michael Lange, Karl Reidel, Marlene Reidel, Peter Verburg sowie Franz Weickmann. In diesem freundschaftlichen Umfeld finden sich auch Fotografen und Fotokünstler, für die Leben und Werk von Fritz Koenig immer wieder attraktive Motive boten. Hier sind Hubertus Hierl, Stefan Hunstein, Stefan Moses, Karl-Heinz Rothenberger und Ingrid von Kruse zu nennen.
„IM AUSTAUSCH. Fritz Koenig und seine Kreise“ zeigt in vier Ausstellungsräumen 26 Künstler mit rund 86 Exponaten aus der Sammlung des Künstlers. Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen, darunter zwei herausragende Werke von Horst Antes sowie eine Plastik von Auguste Rodin, werden mit Leihgaben signifikanter Arbeiten aus namhaften privaten Kunstsammlungen zusammengeführt. Ergänzt um Silberschmiedearbeiten sowie Fotoarbeiten, lassen sie Fritz Koenigs Beziehungen zu zahlreichen künstlerischen Positionen lebendig werden und neue Bezüge entstehen.
Gezeigt werden Werke von:
Horst Antes, Eduardo Chillida, Karl F. Dahmen, Peter Gehring, Rupprecht Geiger, Willi Geiger, Blasius Gerg, Hubertus Hierl, Anton Hiller, Franz Högner, Hugo Högner, Stefan Hunstein, Michael Lange, Alf Lechner, Heinz Mack, Marino Marini, Stefan Moses, Karl Reidel, Marlene Reidel, Auguste Rodin, Karl-Heinz Rothenberger, Emil Schumacher, Ingrid v. Kruse, Peter Verburg, Franz Weickmann, Fritz Winter
Aus den Sammlungen:
Alf Lechner Stiftung, Camilla Lechner Archiv Geiger, München Archiv Stefan Moses, Birgit Andrea Gehring , Erbengemeinschaft Reidel ,Eva Reidel, Franz Weickmann, Fritz-und-Maria-Koenig-Stiftung ,Gabriele Stein, Galerie Schenk.Modern, Landshut, Hubertus Hierl, Ingrid von Kruse, Julia Reidel, Karl-Heinz Rothenberger, Michael Lange, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Museen der Stadt Landshut, Peter Verburg, Privatsammlung Deutschland, Sammlung Franz Haniel & Cie, Duisburg, Sammlung Schaub, Landshut, Stefan Hunstein , ZERO Foundation Düsseldorf
Fotos:
KOENIGmuseum